Viele Bauern und Bäuerinnen geben ihre Hühner im Winter weg. Dabei ist es egal ob wir von Hobby- und Freizeithühnerbauern wie mich oder Betrieben sprechen, die von der Eierproduktion leben. Winter bedeutet in vielen Fällen weniger Eier und zusätzlicher Aufwand. Und um diese Unausgewogenheit zwischen Aufwand und Produktionsmenge zu vermeiden, ist es leichter den ganze Bestand zu entfernen, anstatt die Rahmenbedingungen an sie anzupassen.
Hybridhühner brauchen sehr viel Licht. Sie sind es gewohnt durch ihre bisherigen Haltungsbedingungen, dass sie Eier produzieren. Diese Produktion ist mit Stress und Ressourcen verbunden. Es müssen daher ausreichend Energie aufgenommen werden (durch Nahrungsaufnahme) um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Nachdem Hühner aber bei Dunkelheit müde werden und schlafen, ist zu wenig Zeit um ausreichend Nahrung aufzunehmen um diesen Legeprozess zu stemmen. Es muss daher der Tag künstlich verlängert werden. Deshalb sieht das Hühnerhaus im Winter wie eine Kapelle am Wegesrand einer verschneiten Winterlandschaft aus. Fast schon idyllisch. Und für ein Bergdorf gar nicht untypisch. Das heißt aber auch für mich die dunkle Nacht früher zum Tag zu machen, für Futter zu sorgen und zu kontrollieren, ob alle die Kälte unbeschadet überstanden haben.
Die Zeit mit meinen Hühnern ist im Winter knapp, was großteils den äußeren Umständen geschuldet ist. Will ich über sie Bescheid wissen, ist gerade das morgendliche Fütterungsritual besonders wichtig. Wie aktiv beteiligen sie sich an der Fütterung, sieht ein Huhn apathisch aus, was machen ihre Kämme, wärmt ihr Federkleid ausreichend, sind die gängigsten Fragen bei der Morgenvisite. Kranke Hühner, wie Marille zur Zeit, kommen in einen separaten Stall. Beheizt und von der Gruppe isoliert. Hühnergruppen können Stress verursachen und Stress ist für die Erholung nicht förderlich. Worauf es noch zu achten gilt, erfährst duim nächsten Blogeintrag. Das Winterhuhn wird uns noch eine Weile begleiten. Vor allem in Tirol.
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